S690QL – Feinkornbaustahl – 1.8928

Der S690QL Stahl gehört zur Material-Gruppe der hochfesten Feinkornbaustähle.

Mit einer Mindeststreckgrenze von 690 MPa bietet dieser Werkstoff völlig neue Möglichkeiten in Ihrer Konstruktion. Für Konstruktionen mit starken Beanspruchungen ist dieser Werkstoff ein Segen. Die Streckgrenze ist gegenüber einem S355J2+N viel höher und kann damit deutlich größeren Belastungen standhalten bei gleichem Materialgewicht. Vor allem bei Schweißverbindungen ergibt dies enorme Einsparpotenziale für das Gewicht der Baugruppe.

So können Sie in allen Bereichen, in denen Leichtbau gefragt ist, Ihre Konstruktionen deutlich optimieren.

Dicke

Mögliche Dicken: 3-200 mm

Der S690QL wird üblicherweise als Quarto Blech hergestellt und ist damit wirtschaftlich ab einer Dicke von 8mm.

Typische Anwendungsfälle für S690QL:

  • Kranbau
  • Fahrzeugbau
  • Landmaschinenbau

Wichtige Informationen zum Schweißen von S690QL

Das Schweißen von Stahl in der Güte S690QL benötigt Erfahrung, Fingerspitzengefühl und Know-how, um Spannungsrisse und Ermüdungsbrüche zu verhindern.

Mehrere unserer Mitarbeiter sind für das Schweißen von S690QL Stahl ausgebildet und haben entsprechende Schweißerprüfungen. Damit ist die KTS GmbH & Co. KG Ihr Ansprechpartner für dieses komplexen und zugleich modernen Stahl.

Bezeichnung und Normung

S690QL: Diese Bezeichnung stammt aus der europäischen Norm EN 10025-6 und bedeutet:

  • S für „Structural Steel“ (Baustahl)
  • 690 steht für die Mindeststreckgrenze in MPa
  • Q weist auf eine Wärmebehandlung durch Abschrecken hin, um die hohe Festigkeit zu erreichen.
  • L bedeutet, dass der Stahl bei niedrigen Temperaturen getestet wurde, um sicherzustellen, dass er auch bei Kälte zäh bleibt.

Chemische Analysen zu S690QL

Die chemische Zusammensetzung von S690QL ist auf eine hohe Festigkeit und Zähigkeit sowie
gute Schweißbarkeit ausgelegt. Typische chemische Bestandteile sind:

  • Kohlenstoff (C): max. 0,20 %
  • Silizium (Si): max. 0,80 %
  • Mangan (Mn): max. 1,70 %
  • Phosphor (P): max. 0,020 %
  • Schwefel (S): max. 0,010 %
  • Chrom (Cr): ca. 0,70 %
  • Nickel (Ni): ca. 1,80 %
  • Molybdän (Mo): ca. 0,70 %

Mechanische Eigenschaften

S690QL zeichnet sich durch seine hohe Festigkeit aus und eignet sich daher besonders für belastungsintensive Konstruktionen:

  • Streckgrenze (Re): Mindestens 690 MPa.
  • Zugfestigkeit (Rm): In der Regel zwischen 770 und 940 MPa.
  • Bruchdehnung: ca. 14–17 %, abhängig von der Dicke.
  • Kerbschlagzähigkeit: Mindestens 30 Joule bei -40°C, was den Einsatz in kalten Umgebungen erlaubt.

Unsere Schneidverfahren:

Unkompliziert und direkt anfragen

Albert Spanagel - Ansprechpartner bei KTS Stahl

Ihr Ansprechpartner

Albert Spanagel

Vertrieb

albert.spanagel@kts-stahl.de

+49 (0)7251 440298-43

Fragen und Antworten zum Werkstoff S690QL

Der Werkstoff S690QL hat eine Streckgrenze von mindestens 690MPa

Der Hauptunterschied zwischen S690QL, S690QL1 und S690QL2 liegt in der Kerbschlagzähigkeit bei unterschiedlichen tiefen Temperaturen. Diese Stahlsorten gehören zur Familie der hochfesten, vergüteten Stähle mit einer Mindeststreckgrenze von 690 MPa, unterscheiden sich aber in ihrer Zähigkeit unter extremen Kältebedingungen.

S690QL: Hat eine garantierte Kerbschlagzähigkeit bei -40°C. Es wird häufig in Anwendungen verwendet, bei denen hohe Festigkeit und eine gewisse Zähigkeit bei Kälte erforderlich sind.
S690QL1: Hat eine höhere Zähigkeit als S690QL und eine garantierte Kerbschlagzähigkeit bei -60°C. Es eignet sich besser für kältere Umgebungen, in denen eine erhöhte Zähigkeit notwendig ist.
S690QL2: Hat die höchste Kerbschlagzähigkeit unter diesen drei Stahlsorten und eine garantierte Zähigkeit bei -80°C. Es wird in extrem kalten Umgebungen eingesetzt, wo Materialversagen aufgrund niedriger Temperaturen vermieden werden muss.

Zusammengefasst liegt der Unterschied in der Zähigkeit bei Kälte, wobei S690QL2 für die kältesten Bedingungen ausgelegt ist.

Der Werkstoff S690QL wird oft in Bereichen wie Brückenbau, Krane, Offshore-Strukturen und Maschinenbau eingesetzt.

Bei KTS Stahl sind wir zertifiziert nach DIN EN 1090-2 EXC4 für Brennteile sowie Schweißbaugruppen im Werkstoff S690QL.

Mit dem nötigen Fachwissen lässt sich S690QL gut schweißen und zerspanen. Dies sollte jedoch von einem zertifizierten Betrieb wie KTS durchgeführt werden.

Wir richten uns im Brennschneiden nach der DIN EN ISO 9013:02. Sofern nichts weiter vereinbart wird, arbeiten wir immer nach der Klassifizierung 442 in der Norm.

Für 99 % unserer Bleche haben wir ein Werkszeugnis 3.1 vorhanden. Idealerweise geben Sie uns also bereits bei der Auftragsvergabe die Information, dass Sie ein WZ 3.1 benötigen. Aber auch nachträglich ist es in den meisten Fällen kein Problem, Ihnen die gewünschten Informationen zu übermitteln.